Auswirkungen von Krieg, Flucht und Verfolgung auf die zweite Generation von Flüchtlingen in der Schweiz
Die Filmpremiere fand am 3. März statt, hier ein paar Impressionen >>
«Ich möchte Ihnen ein grosses Kompliment machen für diesen Film: Sie geben diesen Menschen ohne kommentierende Besserwisserei ein (geschickt montiertes) Podium, und sie nutzen es für ein kluges und zutiefst menschliches Statement zur Dialektik von Integration und Identität. Berührend.»
Fredi Lerch, Schriftsteller und Journalist, Bern
Krieg, Gewalt und Verfolgung zwingen gegenwärtig sehr viele Menschen, ihre Heimat zu verlassen und das Erlebte in der Fremde zu verarbeiten. Dabei beeinflussen die schwierigen Erfahrungen, welche die Eltern gemacht haben, massgeblich das Leben ihrer Kinder. Diese rücken als Angehörige der 2. Generation, die entweder bereits in der Schweiz geboren oder hier einen Grossteil der Schul- und Ausbildungszeit verbracht haben, nach und nach in den Fokus von Therapie, Forschung und Öffentlichkeit. Ihnen möchten wir mit dem vorliegenden Projekt «Kein Kinderspiel» erstmals eine Stimme verleihen.
«Kein Kinderspiel» reiht sich in ein rollendes Langzeitprojekt ein, mit dem wir 2007 begonnen haben. Damals begleiteten die Soziologin Martina Kamm und der Fotograf Meinrad Schade Betroffene mit Kriegs-und Foltererlebnissen über mehrere Jahre in ihrem Schweizer Alltag und zeigten ihre Lebensgeschichten in der Ausstellung «Mit der schwierigen Erinnerung in der sicheren Fremde» Im Jahr 2013 begann das Team – erweitert um die Psychologin und Sozialanthropologin Anna Weber und die Filmemacherin und Kommunikationsdesignerin Dana Pedemonte –, ein Filmprojekt mit sozialwissenschaftlichen Interviews zur 2. Generation von Flüchtlingen zu realisieren. Wir wollten von den Kindern der Erstbefragten wissen, ob und wie sich die Auswirkungen von Krieg und Verfolgung bei ihnen bemerkbar machen. Die Erfahrung, dass das Erzählen der eigenen Geschichte ressourcenstärkend wirkte, bestärkte uns darin, die Familie als Ganzes ins Zentrum zu rücken.
Entstanden sind ein Film und eine Begleitpublikation, in denen die Protagonisten/- innen zu Wort kommen. So möchten wir an Schulen, in Familien oder bei Anlaufstellen für ein Thema sensibilisieren, welches uns angesichts der akuten Flüchtlingssituation auch in der Schweiz künftig stark beschäftigen wird.
Die Broschüre „Kein Kinderspiel“ kann ab sofort, der Film ab Januar 2016 unter der Emailadresse info@face-migration.ch bestellt werden. Nähere Infos zum Projekt und zur Bestellung finden Sie unter folgendem Link: Bestellung „Kein Kinderspiel“
EN FRANÇAIS: Vous pouvez commander la brochure et le film directement à Face Migration info@face-migration.ch moyennant une participation aux frais. Information sur le projet et sur la commande: „Tout sauf un jeu d’enfant“
Publikation (2015)
Kein Kinderspiel
48 Seiten (dt./frz.)
Porträts, Expertensicht,
Informationen,
Orientierungshilfe
und Kontaktadressen.
Preis: 10 CHF (inkl. Versand)
Porträtfilm (2015)
Kein Kinderspiel
DVD, 43 min (dt./frz)
Untertitel (dt./frz./engl)
Preis: 35 CHF (inkl. Versand)
Das Projekt erhielt finanzielle Unterstützung von folgenden Institutionen:
- Schweizerisches Rotes Kreuz – Ambulatorium für
Kriegs- und Folteropfer SRK / afk (Hauptsponsor) - Bundesamt für Gesundheit BAG
- Migros Kulturprozent
- Reformierte Kirchen Bern Jura Solothurn
- Schweizerische Flüchtlingshilfe SFH
- Staatssekretariat für Migration SEM
- Stiftung Kriegstrauma-Therapie
- Paul Schiller Stiftung
- Stiftung Bevölkerung, Migration und Umwelt BMU
- HEKS, Fonds für Menschenrechte